Ruhmreiche Merlot-Prachtexemplare aus Übersee
Der Ausgangspunkt des weltweiten Siegeszugs war das rechte Ufer in Bordeaux, wo die Sorte seit dem Ende des 18. Jahrhunderts angebaut wird. Ihr Name soll auf die auffällig dunkle, schwarzblaue Färbung ihrer Trauben zurückgehen, die jenem des Gefieders der Amsel ("Merle") gleicht und der eine Vorliebe für die reifen, dünnhäutigen Beeren nachgesagt wird.
Samtig und weich, von dunkelroter Farbe und mit moderatem Alkoholgehalt: so könnte man die Eigenschaften der Traube zusammenfassen. Hinzu kommt ein tolles Aroma von Kirsche und Pflaume. Merlot eignet sich auch herrlich zur Reifung im Barrique-Fass und ist zum Teil lange lagerfähig. In den Weinländern der Neuen Welt finden sich ausgezeichnete Vertreter ihrer Art, in denen faszinierend unterschiedliche Facetten der Rebsorte zur Geltung kommen.
Merlot Weine aus Chile
Nach Cabernet Sauvignon ist Merlot die zweitwichtigste Rotweinsorte Chiles. Lange Zeit wurde Merlot dort mit Carmenere verwechselt und vermischt, obwohl er 15 bis 20 Tage früher reift. Doch auch nach der selbständigen Karriere des Carmenere bleiben chilenische Merlots als Sortenweine überaus beliebt. Im direkten Vergleich der beiden berühmten Bordeauxreben fällt oft in Chile der Cabernet-Sauvignon schmelziger, der Merlot "maskuliner" aus - in Europa ist das umgekehrt!